Safari-Rundreise 2024: Ein Reisebericht durch die Wildnis Tansanias und die Strände Sansibars
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Heute fliegen wir zum Beginn eines sonnigen Septembers mit großen Erwartungen von Frankfurt mit Ethiopien Airlines über Addis Abeba zum Kilimanjaro-Flugplatz nach Tansania. Der höchste Berg Afrikas, der Killimanjaro, begrüßt uns beim Anflug, bleibt bis zur Weiterreise nach Sansibar aber für uns versteckt 😀
Der höchste Berg dieses Massivs ist mit 5895 Meter Höhe der Kibo. Der Kibo ist damit der höchste Berg Afrikas und gehört damit zu den Seven Summits, den jeweils höchsten Bergen der sieben Kontinente. Auf der letzten Etappe des Fluges sitzt neben mit ein Fluggast, der eine Woche später den Aufstieg auf den Kilimanjaro versuchen wollte. Zuvor aber Gewöhnung an die Höhe durch das Besteigen einiger Berge mit geringerer Höhe. „Hut ab!“
Willkommen heißt es dann kurze Zeit später auf der aus dem Kino bekannten Hatari Lodge, die wir mit einem Geländewagen und insgesamt sechs Gästen im Fahrzeug am späten Nachmittag erreichen.
Am Flughafen Kilimanjaro empfing uns zuvor unser 27jährige, super deutschsprechende Reiseleiter Joshua. Nach einer kurzen Fahrt bis zum Eingangstor des Arusha-Nationalparks und einer Kaffeepause konnten wir schon die ersten Tiere beobachten. Dann hieß es für uns, abbiegen vom der Straße und: Ankommen in der Hatari Lodge, den Sonnenuntergang und das Abendessen genießen und endlich vom anstrengenden Flug erholen.
Die erste Nacht auf der Hatari Lodge
Die Hatari Lodge liegt in einer traumhaften Kulisse im Arusha-Nationalpark. Hardy Krügers ehemalige Wohnhäuser bilden heute das Herz dieser komfortablen Unterkunft. Wir übernachten in einem geräumigen Zimmer, das liebevoll und detailverliebt eingerichtet ist.
Hatari! ist ein faszinierender US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1962, inszeniert von Regie-Legende Howard Hawks. Die Hauptrollen werden von keinem Geringeren als John Wayne, Elsa Martinelli und dem deutschen Schauspieler Hardy Krüger gespielt. Gedreht wurde der Film im malerischen Tanganjika, dem heutigen Tansania, und bietet atemberaubende Aufnahmen der afrikanischen Savanne, die das Publikum auch heute noch in ihren Bann ziehen.
Die Handlung dreht sich um eine Gruppe von Abenteurern, die auf einer Großwildstation in der Savanne arbeiten. Dabei geht es sowohl um die gefährliche Jagd auf wilde Tiere als auch um die komplizierten romantischen Verwicklungen zwischen den Charakteren. Die Mischung aus Abenteuer, Romantik und der exotischen Kulisse macht den Film zu einem echten Klassiker des Genres.
Das titelgebende Wort „Hatari!“ stammt aus dem Swahili und bedeutet „Gefahr“. Dies ist eine passende Beschreibung für die Herausforderungen, denen sich die Protagonisten im Film stellen müssen – sowohl in ihrer Arbeit als Tierfänger als auch in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen. Besonders eindrucksvoll ist die Art und Weise, wie der Film die Schönheit und gleichzeitig die Unberechenbarkeit der afrikanischen Wildnis einfängt.
Ein weiteres Highlight des Films ist die Besetzung: John Wayne, der als „Duke“ bekannt ist, überzeugt in seiner Rolle als raubeiniger Großwildjäger. Elsa Martinelli bringt als italienische Fotografin eine frische, charmante Dynamik in die Geschichte, und Hardy Krüger sorgt als deutscher Kollege für internationale Vielfalt. Die Chemie zwischen den Darstellern und die humorvollen Dialoge tragen entscheidend zum Unterhaltungswert bei.
Neben der spannenden Handlung ist auch der Soundtrack bemerkenswert: Der berühmte Komponist Henry Mancini, bekannt für seine Arbeiten wie den „Pink Panther“-Soundtrack, schuf die unvergessliche Musik zu Hatari!, darunter das fröhliche und ikonische Stück „Baby Elephant Walk“.
Obwohl der Film mittlerweile über 60 Jahre alt ist, hat er nichts von seiner Anziehungskraft verloren und gilt als einer der besten Abenteuerfilme seiner Zeit. Besonders für Liebhaber klassischer Hollywood-Filme und Afrikas exotischer Landschaften ist Hatari! ein absolutes Muss.
Vom Restaurant aus, in dem wir abends überwiegend vegetarisch, kulinarisch verwöhnt werden, führt ein kleiner Steg zur Aussichtsplattform mit Lagerfeuer und Sundowner. Hier können wir die Tiere auf der vor uns liegenden Lichtung beobachten und den Sonnenuntergang gemeinsam mit unserer Gruppe genießen.
Nach unserer Ankunft auf Hatari gibt es dort Kaffee oder Tee und Gebäck sowie einen traumhaften Blick auf die Momella-Lichtung. Und natürlich ein erstes Getränk an der Bar, das erste tansanische Bier muss natürlich probiert werden.
WerbungIn den 1960er- und 1970er-Jahren war Hardy Krüger nicht nur als Schauspieler in Hollywood erfolgreich, sondern lebte auch seinen Traum vom Leben in der Wildnis Afrikas. Er besaß und bewohnte zu dieser Zeit die Momella Wildlife Lodge in Tansania, am Fuße des beeindruckenden Mount Meru. Diese Lodge war ursprünglich als Kulisse für den Dreh des Films Hatari! erbaut worden, in dem Krüger neben John Wayne eine der Hauptrollen spielte.
Die Momella Wildlife Lodge diente nicht nur als Unterkunft für das Filmteam, sondern wurde durch den Erfolg des Films heute auch zu einem beliebten Ziel für Touristen, die das echte afrikanische Abenteuer suchen wollten.
Krüger, der sich in Afrika verliebt hatte, entschied sich nach den Dreharbeiten, die Lodge zu kaufen und sie zu seinem Zuhause zu machen. Die spektakuläre Lage, umgeben von der unvergleichlichen Landschaft des Arusha-Nationalparks und in der Nähe des berühmten Kilimandscharo, machte diesen Ort zu etwas ganz Besonderem.
Krüger engagierte sich stark für den Naturschutz und die lokale Gemeinschaft, was auch in seinem späteren Leben eine wichtige Rolle spielte. Die Lodge blieb über viele Jahre ein Symbol für seine Verbindung zu Afrika und seine Leidenschaft für die Tierwelt und Natur dieses Kontinents. Die Geschichte der Momella Wildlife Lodge, die eng mit der Filmproduktion von Hatari! verknüpft ist, zeigt, wie tief Krügers Beziehung zu Afrika und seiner Filmkarriere verwurzelt war.
Auf dem Weg zum Zimmer werden wir in der Dunkelheit durch einen Massai begleitet, die durch diesen „Job“ einen kleinen Broterwerb haben. Die heutigen Besitzer Marlies und Jörg Gabriel leiten nicht nur die Lodge, sondern auch die Momella Foundation, deren Projekte sich in drei Bereiche mit verschiedenen Schwerpunkten aufteilen lassen: Bildung & Ausbildung, Women Empowerment und Wild- & Naturschutz.
Die deutsch-britische Siedlerin Margarete Trappe hatte sich hier niedergelassen und wurde später als „Mutter der Massai“ berühmt. Wir schreiben das Jahr 1907. Tansania hieß damals noch Deutsch-Ostafrika. Die Tochter eines deutschen Gutsbesitzers aus Schlesien wollte sich ihren großen Traum erfüllen: eine Farm in Afrika. Zunächst lebte das Ehepaar dort im Zelt, täglich ritt Barbara Trappe durch den Busch und schoss vom Sattel aus – nicht aus Sport, sondern um das Wild zu verkaufen. Unter den Einheimischen machte sie sich bald einen Namen als „die weiße Jägerin“.
Noch heute gilt die Lodge als ein historisches und kulturelles Wahrzeichen Tansanias, das Besucher in die Fußstapfen von Hardy Krüger und den Abenteurern von Hatari! treten lässt. Und wir mittendrin…
Und an der kleinen Bar, wo einst auch die Filmcrew von Hatari nach Drehschluss ihren Whiskey trank, kann man heute wie einst John Wayne einen Drink vor dem Kamin nehmen. Allerdings wurde das Hotel und alles drum herum danach von einem lokalem Besitzer ziemlich runtergewirtschaftet, denn auch Hardy Krüger hatte irgendwann Farm und Hotel aufgeben müssen.
Je mehr Leute damals kamen, desto schwieriger wurde ihre Versorgung. Also baute Hardy Krüger dann doch seine besondere Farm. Keine gewöhnliche kleine Farm, sondern eine worzwörtlich kleine Fabrik wurde es, und die Regierung von Tansania befand damals sogar, dass sie gemeinsam mit der staatlichen Fleischwarenfabrik sogar den Eigenbedarf des gesamten Landes decken könnte.
Auf Pirsch im Arusha-Nationalpark
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen in atemberaubender Umgebung steht gür und die erste Safari im Arusha-Nationalpark an.
Nach einer sehr kurzen Fahrt, bei dem wir bereits die intensive „afrikanische Massage“ im Geländewagen kennenlernen dürfen, folgt in Begleitung eines Rangers eine etwa einstündige Fußsafari zum Tululusia-Wasserfall am Fuße des 4.566 Meter hohen Mount Meru. Zunächst am frühen Morgen sogar etwas, minimaler Nieselregen und, wie wir zuhause sagen würden: eine frische Brise. Dann wurde es schnell warm und Giraffen begrüßen uns.
Danach geht es für uns per Geländewagen weiter auf Pirschfahrt, es hört nichtaufmit afrikanischer Massage, auch wenn wir ausreichend Platz im Range Rover haben.
Zahlreiche Tierarten wie Zebras, Giraffen, Büffel, Antilopen und
Affen aus nächster Nähe an den Momella-Seen und am Ngurdoto-Krater. Der Sundowner
vor atemberaubender Kulisse mit einem Lagerfeuer und Getränk versüßte uns dann am Abend den Rückblick auf die zahlreichen Eindrücke des Tages.
Die Hatari Lodge war auch in der zweiten Nacht unsere Unterkunft im Arusha-Nationalpark und überrascht uns wieder mit einem leckeren Abendessen.
Am nächsten Tag ging es nach einem Snack für den ersten Hunger auf der Hatari Lodge, bestehend aus Tee, Kaffee und Keksen, in den Tarangire-Nationalpark:
Heute geht es für uns durch das Land der Massai: Gegen Mittag erreichten wir
den Tarangire-Nationalpark mit den eindrucksvollen Baobab-Bäumen und den großen
Elefantenherden. Das Herz des Parks bildet der Tarangire-Fluss, der auch Warzenschweine,
Zebras, Büffel, Wasserböcke und Löwen anlockt. Der Nationalpark wurde im Jahr 1970 eingerichtet, ist 2600 Quadratkilometer groß und liegt südwestlich von Arusha in der Nähe des Manyara-Sees auf 900 bis 1250 m Höhe über dem Meeresspiegel.
Nach einer Pirschfahrt durch den Park mit Zeit für Tierbeobachtungen geht es weiter in Richtung Karatu zu unserer nächsten Unterkunft, die Highview Coffee Lodge.
Die Lodge liegt auf einer Anhöhe in Karatu, eingebettet in einen großen
Garten und eine weitläufige Plantage. Das Thema Kaffee begegnet uns hier überall auf
diskrete Art und Weise, selbst in dem samtig-dunklen Braun der Einrichtung. Vier
Bungalows bieten jeweils zwei Zimmer, private Terrassen und einen tollen Blick über das
fruchtbare Farmland.
Die Highview Coffee Lodge liegt in erhöhter Lage oberhalb der Stadt Karatu. Die Lodge verfügt wie beschrieben über 8 Cottages mit einem spektakulären Blick auf die umliegenden Hügel und die ländliche Agrarlandschaft.
Die Highview Coffee Lodge bietet uns die Möglichkeit, den nördlichen Tourismus-Korridor Tansanias zu erkunden und dabei die authentische Kultur der umliegenden Mbulu-, Iraq-, Buschmänner- und Maasai-Stämme kennenzulernen. Die Lodge ist modern und komfortabel und bietet zahlreiche zeitgemäße Annehmlichkeiten wie einen großen Innen- und Außengarten, ein Restaurant mit lokaler und internationaler Küche, 12 Cottage-Zimmer, eine Lounge mit Bar, Kamin, Unterhaltung und Internet, einen Geschenkeladen, ein Spa, Massagen und einen modernen Swimmingpool.
Das „richtige“ Frühstück wurde uns heute von den Frauen der Initiative »Wondergarden«
serviert.
In der Fraueninitiative Wondergarden, die tatkräftig von den Besitzern der Hatari Lodge
unterstützt wird, lernen wir alternative Anbaumethoden, Düngemittel, Pestizide und die
verschiedenen Gemüse-, Wurzel- und Obstsorten kennen. Die lokalen Frauen verfügen über
einen riesigen Schatz an Wissen über die Vorteile, Eigenschaften und Anwendungen jeder
einzelnen Pflanze, den sie sehr gerne mit uns teilen.
Nach dem Frühstück steht ein Rundgang über die Farm an. Noch mehr über Land und
Leute, insbesondere über die Sozialarbeit, erfahren wir im tollen Mwema Street Children Center in
Karatu – ein Zufluchtsort für Straßenkinder.
Und ganz aufregend geht es mit sechs tuk-tuks vom Hotel direkt dorthin, wo uns später unsere Geländewagen wieder abholen, nachdem wir uns eine Vorführung des Könnens der Schüler angeschaut und die Schulklassen besichtigt haben.
Es folgt die Fahrt in das berühmteste Wildgebiet Afrikas: die Serengeti mit endlosen Savannen und riesigen Wildtierherden. Vor der Ankunft im Serengeti-Nationalpark gibt es einen Fotostopp am Ngorongoro-Krater, der uns zunächst mit einem undurchdringbaren Nebel begrüßte.
Einen Stopp müssen wir natürlich auch am Grabstein von Bernhard und Michael Grzimek. Sein Dokumentarfilm Serengeti darf nicht sterben wurde 1960 als erster deutscher Film nach dem Zweiten Weltkrieg mit einem Oscar ausgezeichnet. Bernhard Grzimek starb am 13. März 1987 in Frankfurt am Main. Seine Urne wurde später nach Tansania überführt und neben seinem Sohn Michael auf dem Kraterrand des Ngorongoro-Kraters beigesetzt, der zu dem Zeitpunkt bereits zum Serengeti-Park dazugerechnet wurde und heute zum Schutzgebiet.
Das Serengeti Wildcamp gibt uns später nach unserer Ankunft das Gefühl, mittendrin zu sein:
Mitten in der Grassavanne stehen unsere Safarizelte. Diese sind voll ausgestattet mit jeweils zwei Betten und einem Badezimmerbereich mit Dusche/WC. Durch die Gazefenster weht ein angenehmer Luftzug
durch das Zelt, wir haben einen traumhaften Blick in die Serengeti, sitzen im Schatten vor unserem Zelt und können nachts den Geräuschen der Natur lauschen.
Im Restaurantzelt werden uns lokale sowie internationale Gerichte serviert und der Lagerfeuerplatz lockt am Ende des Tages unter einem einzigartigen Sternenhimmel. Das Serengeti Wild Camp ist unser sicheres und komfortables mobiles Zeltcamp, das im zentralen Teil des Serengeti-Nationalparks, in der Seronera-Region, liegt.
Safarizelte im Serengeti Wildcamp
Öffentliches WC neben dem Restaurantzelt (rechts daneben sieht man einen Teil unseres Unterkunftzeltes)
Die Safarizelte im Serengeti Wildcamp verfügen alle über eine einfache Dusche/WC, die
sich in einem abgetrennten hinteren Bereich des Zeltes befindet. Jeden Abend heizen die
Mitarbeitenden des Camps unsichtbar für alle mit Brennholz den Wassertank auf, um uns eine warme Dusche zu ermöglichen. Duschen ist damit aber auch nur am Abend möglich…außer man liebt die morgendliche kalte Dusche…
Am frühen Morgen brechen wir dann auf, um schon beim Sonnenaufgang die besten Chancen zur
Beobachtung von Hyänen, Schakalen und anderen Tieren zu nutzen. Gegen Mittag kehren wir
für einen Brunch zurück in unsere Zeltunterkunft und haben eine angenehme Auszeit im oder vor dem Zelt nur für uns – sehr entspannend. Am Nachmittag lockt dann die nächste
Pirschfahrt und wir begeben uns erneut auf die Suche nach Büffel, Elefant, Leopard, Löwe, Gepard
und Co. Typisch für die Gegend sind die Kopjes, kleine Inselfelsen inmitten der weiten Flächen, auf denen sich gern die Löwen sonnen und die unser Fahrer immer wieder hinauffährt…immer in der Hoffnung, die Löwen zu finden.
Das Frühstück für den ersten Hunger bestand an diesem Tag aus Tee, Kaffee und Keksen. Nach der
frühmorgendlichen Pirschfahrt gab es dann im Camp ein frühes Mittagessen als leckeres Brunch serviert.
Heißluftballonfahrt über der Serengeti
Sonnenaufgang in der Serengeti – ein toller Start vor unserer Fahrt durch die Lüfte
Heute geht es um 5.20 Uhr bei Sonnenaufgang auf eine, nein man muss sagen DIE Heißluftballonfahrt über der Serengeti mit anschließendem Sektfrühstück und Urkunden unseres Piloten Geert inmitten der Natur.
Das ist für uns DAS unvergesslichste Erlebnis der ganzen Reise.
Oben zu sehen ist unser Pilot Geert, der uns später beim Frühstück auch mit unserem Zertifikat über die Fahrt mit dem Ballon belohnte. Zu jeder Ballonfahrt gehört auch die obligatorische Ballonfahrertaufe. Alle erstmaligen Passagiere einer Ballonfahrt werden so in einer kleinen feierlichen Zeremonie in den Adelsstand der Ballonfahrer erhoben und erhalten gleichzeitig auch ihren eigenen persönlichen Adelstitel. Mit einer Sekt oder Champagner Taufe wird dann dieses Ritual besiegelt und anschließend darauf angestoßen.
Das war unsere Fahrtroute durch die Serengeti mit unserem Heißluftballon, die mit einer Urkunde und einem Glas Champagner belohnt wurde. Die unterschiedlichen Farben verdeutlichen die verschiedenen Höhen des Ballons. Dies wurde zur Richtungsänderung genutzt. Um auf die Fahrtrichtung und -geschwindigkeit Einfluss nehmen zu können, werden die sich in unterschiedlichen Höhen voneinander unterscheidenden Windrichtungen und -geschwindigkeiten ausgenutzt.
Ngorongoro-Krater
Mehr Natur als im Ngorongoro Wildcamp im Süden des berühmten Schutzgebietes geht nicht. Im zaunlosen Camp inmitten von Bäumen schlafen wir in komfortablen Safarizelten auf Holzplattformen mit eigenem, steinernden Bad. Der traumhafte Ausblick von deiner Veranda reicht
bis zum Eyasi-See, den wir von unserem Zimmerzelt erahnen können. Um Zebras, Giraffen und Honigdachse zu sehen, braucht man den Blick aber gar nicht in die Ferne schweifen zu lassen, weil die Tiere nämlich auch direkt im Camp vorbeikommen, wie nachts die Zebras direkt vor der Tür als wir nach dem Essen zurück ins Zelt gehen.
Auch der Ngorongoro-Krater präsentiert sich im Laufe des Tags von seiner besten Seite, denn im Krater gibt es die höchste Raubtierdichte Afrikas und damit auch die Hoffnung und die größte Chance, ein Nashorn zu sehen, das sich dann in weiter Entfernung zeigte.
Nach dem Mittagessen noch eine Safari hinterher und dann geht es wieder steil hinauf an den
Kraterrand. Mitten im Massai-Land unternehmen wir eine geführte etwa zweistündige Wanderung in der Sonne, auf der wir auch einigen Massai aus den umliegenden Dörfern begegnen, die uns teilweise auf dem Weg begleiten.
Auf nach Sansibar
Sansibar ruft. Wir verabschieden uns vom Festland, denn es folgt der Weg zum Flughafen und
der Flug in die Entspannung. Kurz vor dem Flugplatz gibt es noch ein leckeres Mittagsessen in einem noch nicht ganz fertiggestellten Restaurant.
Auf Sansibar werden wir schon erwartet und nach unserer Ankunft am Abend klingt der Tag in einem anderen Hotel mit einem landestypischen Essen und Gesang über den Dächern von Stone Town aus. Das war einmal wieder ein besonderes Erlebnis, denn das Essen fand im Sitzen auf dem Fußboden statt.
Die erste Nacht in Sansibar-Stadt
Das Mizingani Seafront Hotel, in dem wir diese Nacht schlafen werden, besticht durch seine ideale Lage – direkt an der fröhlichen Strandpromenade, nur wenige Gehminuten vom Hafen, der auf der anderen Straßenseite liegt und der historischen Altstadt von Stone Town entfernt.
Die massiven, überbordend geschmückten Türen von Stone Town sind Zeugnis der kulturellen Wurzeln Sansibars. Hier treffen tatsächlich arabische, swahilische und indische Traditionen aufeinander. Mehr noch – beim genauen Hinschauen erzählen sie die Geschichte der ursprünglichen Erbauer des Hauses. Am auffälligsten sind die indischen Türen, auch Gujarati-Türen genannt. Sie verweisen auf die langen Handelsbeziehungen, die Sansibar mit dem Nahen und Fernen Osten hatte. Sie haben oft gewölbte Rahmen über der Tür – ein wenig wie in Maharadscha-Palästen, wie unser Reiseführer berichtet. Viele sind in kleinere Abschnitte unterteilt und haben Klappläden.
Besonders stechen bei den indischen Türen die großen Messingspitzen hervor. Sie wurden in Indien traditionell zum Schutz der Türen vor Elefanten verwendet, dienten auf Sansibar dekorativ aber als Ausdruck von Wohlstand. So gilt die Regel: Je größer und aufwendiger eine Tür gestaltet ist, desto reicher und machtvoller sind die Bewohner.
Freddie Mercury wurde 1946 als Farrokh Bulsara in Stone Town auf der Insel Sansibar geboren, die damals unter britischem Protektorat stand. Seine Eltern Bomi und Jer Bulsara waren aus Indien nach Sansibar eingewandert, da der Vater eine Anstellung als Buchhalter in der britischen Kolonialverwaltung angenommen hatte.Wir standen kurz vor seinem Geburtshaus bei unserem Spaziergang durch die Stadt.
Die großen Zimmer in unserem Stadthotel sind im typisch sansibarischen Stil eingerichtet und laden zum Entspannen ein, auch wenn es leider etwas muffig in unserem Zimmer riecht.
Los geht’s für uns nach dem wirklich tollen Frühstück (aus meiner Sicht das Beste während der gesamten Reise) auf einem Rundgang durch die historische Altstadt: Kultur, Alltag, Markttreiben.
Dazu gehörte auch der Platz des Sklavenhandels in der Altstadt. Was für die einen heutzutage die Trauminsel der Welt schlechthin ist, war noch vor 200 Jahren das Zentrum des ostafrikanischen Sklavenhandels. Zu jener Zeit war es als nicht anstößig erachtet worden, wenn „arabische Muslime in Nord- und Ostafrika gefangene Afrikaner in den Nahen und Mittleren Osten“ verkauften. Verschleppt wurden diese Menschen in so großen Mengen, weil viele von ihnen die langen Transporte nicht überlebten.
Der Sklavenmarkt befand sich einst an der Stelle, wo heute die anglikanische Kirche Sansibars steht. Ein Monument und ein kleines Museum erinnern an dieses sehr dunkle Kapitel der Inselgeschichte.
Es gibt zudem die Möglichkeit, unterhalb eines Andenkenshops des Museums zwei dunkle, stickige, wenig Deckenhöhe und enge Kellerräume zu besichtigen, in denen einst dutzende Sklaven eingepfercht und bis zu ihrem Verkauf und den anschliessenden Transport, überwiegend auf die arabische Halbinsel, ausharren mussten. Die fürchterlichen Zustände lassen sich heute nur noch erahnen.Wissenschaftliche Recherchen kommen zu dem Schluss, dass etwa drei von vier Sklaven starben, noch bevor sie auf dem Markt ankamen, auf dem sie eigentlich verkauft werden sollten. Ursachen waren, wie zu erwarten ist, Hunger, Krankheit oder Erschöpfung nach den langen Reisen.
Danach verlassen wir die Stadt in Richtung Ostküste zu unserem nächsten und letzten Hotel. Doch zunächst
folgt ein Spaziergang durch das Dorf Mangapwani. Hier erhalten wir einen Einblick in den Alltag
der Einheimischen. Auf einer kleinen und kurzen Gewürztour werden wir an so manchen Geruch der heimischen Küche erinnert. Und natürlich bleibt es nicht aus, dass wir „Schnäppchenjäger“ das eine oder andere Gewürz mitnehmen. „Fünf Pakete für nur zwanzig Dollar, wenn das nicht wirklich ein Schnäppchen war“…ok, ansonsten Förderung der Wirtschaft. 😃Danach ist es nicht mehr weit bis zu den goldenen Stränden und
umserer Wohlfühl-Unterkunft an der Ostküste.
AQUA Beach Resort & Spa
WerbungDas AQUA Beach Resort & Spa am schönsten Küstenabschnitt von Sansibar ist eine Oase,
in der man barfuß geht. Das immer hilfsbereite Gastgeber-Team steht bereit Leib und Seele
zu verwöhnen: im Spa, Unendlichkeitspool, den zehn palmengedeckten Villen mit jeweils
zwei Deluxe-Zimmern und vier Beachfront-Villen, sowie „Ingos Nest“, wie ein Faulenzerplatz in dem Hotel heißt. Im Open-View-Restaurant am Palmenstrand verschmelzen Augenschmaus und Gaumenfreuden zu diesen besonderen Momenten, in denen einfach alles stimmt.
Einige Dorfbewohnerinnen und -bewohner Mangapwanis bereiten uns auf dem Weg zum Beachhotel ein traditionelles Mittagessen für uns zu.
Unsere einheimischen Gastgeberinnen leben in landestypischen, für unsere
Begriffe sehr einfachen Verhältnissen. Das Essen wird traditionell serviert, und es ist dort üblich,
mit den Fingern zu essen. Uns wird aber gerne auch Besteck gereicht.
Mit unserem kurzen Besuch leisten wir einen kleinen Beitrag zur Verbesserung der Lebenssituation
vor Ort, indem die Gastgeberinnen und -geber sich ein zusätzliches kleines Einkommen
erwirtschaften.
Der puderweiße, kilometerlange Sandstrand an der Nordostküste Sansibars lädt uns zum
Verweilen ein.
Nach ein paar Tagen purer Entspannung am Strand kommt ein letzter Strandspaziergang, Entspannung in unserer Unterkunft bevor wir abgeholt und zum Flughafen gebracht werden, von wo wir unseren Rückflug antreten.
2 Responses
Sehr interessant und abwechslungsreich geschrieben. Es muss eine tolle Reise gewesen sein
Ohja, es war eine tolle Reise und wird gewiss sehr lange in Erinnerung bleiben. Die Fotos können nur einen annähernden Eindruck verschaffen, aber der ist bereits schön.