Heute geht es auf die letzte Etappe am Lake Erie vorbei nach Cleveland, einer Großstadt in Ohio am Ufer dieses Eriesees.
Wir haben einige Kilometer vor uns, aber nutzen die Chance, den Niagara Park und die Wasserfälle auch von der US-amerikanischen Seite anzuschauen.
Grenzübertritt an der Rainbow-Bridge
Schlechthin DER Grenzübergang, den die meisten Kanadier und US-Bürger nutzen. Da wir am Samstagmorgen Kanada verlassen, haben wir viel Glück und können ohne Wartezeit an den Checkpoint vorfahren. Dort werden wir schon vom Grenzbeamten als „Germans“ begrüßt – ohne, dass wir ihn angesprochen oder ihm unsere Pässe gegeben hatten.
Ich vermute, ohne es aber wirklich zu wissen, dass unser Fahrzeugkennzeichen schon vorab gescannt wurde. Jedenfalls wird dieses heute, genauso wie unsere Gesichter, bei der Einfahrt in die Grenzkontrolle „geblitztdingst“.
Niagara Falls State Park
Der Niagara Falls State Park ist der älteste Statepark in den Vereinigten Staaten und hat schon eine lange Geschichte hinter sich, die auch in Europa immer wieder Beachtung fand. Nicht umsonst sind diese Wasserfälle auf der USamerikanischen Seite oft genug Ausgangspunkt zahlreicher (oft tödlicher) Stunts geworden.
Auf den fast ein Quadratkilometern geht es beschaulicher zu als auch der gegenüberliegenden kanadischen Seite. Aber Besucher strömen auch in Massen hierher.
Wir hatten im Vorwege schon gelesen, dass die Parkgebühren in der Stadt immens hoch seien (30 $ pro Tag beziehungsweise 5$ pro Stunde). Daher haben wir uns entschieden, direkt in den Park, auf die Insel zu fahren, die ebenfalls Parkplätze vorhält…dort allerdings für 10 $ am Tag…das sind mindestens drei Bier Unterschied.
Einziger möglicher Nachteil: Wenn man nicht rechtzeitig kommt, sind alle Parkplätze schnell belegt. Wir waren kurz nach elf Uhr am Morgen dort und es passte, wenn auch schon die Parkplätze sehr gut besetzt waren.
Die beiden Inseln Luna Island und Goat Island spalten die Fälle in drei Teile: Die American Falls (siehe das obere Foto) und die kleineren Bridal Veil Falls, die beide ausschließlich auf US-amerikanischem Gebiet liegen und die Horseshoe Falls, durch die die Grenze zwischen den USA und Kanada verläuft.
Die American Falls haben eine Kantenlänge von 260 m, die Horseshoe Falls dagegen sogar eine von 670 m. Das Wasser der American Falls fällt über eine Kante von 21 bis 34 m Höhe auf eine Sturzhalde, die bei einem Felssturz 1954 entstand und gut von der kanadischen Seite zu sehen ist. Die Horseshoe Falls haben eine freie Fallhöhe von 57 m.
Schiffe umfahren die Fälle übrigens durch den zwölf Kilometer westlich liegenden, 43,4 km langen Wellandkanal.
Der Wasserdurchfluss des Niagara Rivers beträgt durchschnittlich 5750 m³/s, wobei am Tag mindestens 2832 m³/s (etwa die Hälfte der gesamten Wassermassen) die Fälle hinunterstürzen. Die verbleibende Wassermasse wird über ein Stauwehr für die Stromgewinnung umgeleitet. Nachts werden die Wasserfälle auf mindestens 1416 m³/s gedrosselt (etwa ein Viertel des gesamten Wasserdurchflusses). Zu Saisonzeiten werden die Wasserfälle so allmorgendlich „per Knopfdruck“ eingeschaltet.
Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch den Park haben wir uns dann auf den Highway nach Cleveland aufgemacht.
Auf der ganzen Strecke gibt es eine Mautstrecke, für die wir 3,15 $ aufbringen mussten. Trotzdem war die Straße nicht in bester Verfassung. Man wundert sich eigentlich nach jetzt drei Wochen überhaupt nicht mehr, dass überall am Straßenrand Reste von Autoreifen herumliegen.
Cleveland-Hotel
Am Abend erreichten wir dann unser wirklich luxuriöses Hotel in Cleveland, das hervorragend ausgestattet ist und ein super Restaurant „Table 45“ beherbergt. Dort haben wir es uns dann am Abend zum Ausklang gut gehen lassen.
Man muss übrigens nicht wirklich den unglücklich teuren Valet-Parkservice in Anspruch nehmen. Direkt neben dem Hotel ist ein riesiges Parkhaus für das benachbarte Krankenhaus. Mit dem Hotel über einen Skywalk verbunden. Parkgebühr pro Nacht: Zehn Dollar.
- Gefahrene Kilometer: 280
- Hotel: Continentel Cleveland