Jährlich machen es uns circa 800.000 Besucher gleich: Eine Stippvisite am Kap Arcona, die 43 Meter hohe Steilküste im Norden unserer Urlaubsinsel. Eine kräftige Brise und Sonnenschein begrüßen uns an diesem Ort.
Zunächst geht es in Putgarten auf einen und den einzigen Parkplatz vor Ort. Natürlich kostenpflichtig und mit 5,50 Euro sind wir dabei.
Dann entscheiden wir uns für die Wanderung zum Kap, alternativ hätten wir auch mit einer „Bimmelbahn“ oder Pferdekutsche den Weg dorthin machen können. Aber es sind gerade einmal etwas mehr als zwei Kilometer…das packen wir locker. Auf dem Weg zum Kap geht es durch ein kleines Örtchen, den Rügenhof. Einem Gutshaus, zwei langen Pferdeställen und einer Scheune, die neben einem Cafe zahlreiche Ausstellungsräume anzubieten hat. Natürlich begegnet einem hier auch wieder Bernstein 😉
Wanderweg statt Straße
Wir entscheiden uns danach an der großen Dorfeiche links den Wanderweg Richtung Norden zu wählen, rechts geht es bei gleicher Entfernung an einer kleinen asphaltierten Straße zum Ziel.
Bunkeranlage
Als wir auf dem Gelände ankommen, sehen wir Dutzende von Lüftungsrohren aus der Erde ragen. Eine große Bunkeranlage befindet sich dort unter der Grasnarbe.
Wir sind zu einem günstigen Zeitpunkt angekommen und buchen eine fachkundige Führung, die weniger Minuten später begann.
Die Geschichte der Bunker auf Kap Arkona beginnt 1915 zu Zeiten des I.Weltkrieges mit dem Bau des ersten Bunkers, der aber nach Auskunft unseres Führers unrenoviert und aus Gründen der Sicherheit nicht öffentlich zugänglich ist. Den anderen Bunker können wir aber besichtigen, mehrmals täglich gibt es Führungen in den NVA-Bunker.
Entlang dem Hauptgang im Marineführungsbunker könnem wir eine Ausstellung mit damaligen Bunkereinrichtungsgegenständen sowie eine Fotoserie über die Volksmarine zu sehen, die uns von unserem Führer erläutert werden.
Treppensteigen
Nach dem wir unter die Erde gegangen waren, wollten wir jetzt hoch hinaus. Diw preußischen Regierung errichtete 1826/27 den von Karl Friedrich Schinkel geplanten eckigen und kleinen Leuchtturm am Kap Arcona. Das danebenstehende Leuchtfeuer löste 1902 den Schinkelturm ab und ist heute unser ersten Ziel nach oben.
Das Leuchtfeuer Kap Arkona, unser Aufstieg, ist ein voll funktionstüchtiger Leuchtturm. Der Aufstieg bietet 180 Stufen, der Kölner Dom hat mehr als 500 😉. Von oben haben wir Blick auf die Halbinsel Wittow, über große Teile Rügens und natürlich über das Meer. Bei gutem Wetter soll man am Horizont die weiße Steilküste der dänischen Insel Møn ausmachen können. Ok, bin eh Brillenträger und habe deshalb Møn wohl nicht gesehen.
Käffchenzeit
Für den kleinen Appetit zwischendurch gab es zum Glück gleich nebenan ein kleines Cafe mit ansprechenden Preisen. Kein Touristenwucher.
Dort haben wir eine kleine Pause eingelegt und die Sonne genossen. Aber es sollte ja noch weitergehen. Der dritte Turm wartete noch auf uns und das Fischerdorf Vitt.
Der Peilturm Kap Arkona bezeichnet eine ehemalige Peilfunkstation der Reichsmarine (1935–1945 Kriegsmarine), die der Beobachtung des Funkverkehrs auf der südlichen Ostsee diente.
Der Turm befindet sich unmittelbar neben der Jaromarsburg
Weiter Richtung Fischerdorf
Nach 200 Metern verlassen wir den Wanderweg und gehen die steile Treppe runter zum Strand.
Kräftige Wellen und viele, viele Steine erwarten uns dort unten. Und in der Ferne sehen wir auch schon das Fischerdörfchen. Also auf geht’s entlang der Wasserkante.
Kurze Zeit später erreichen wir dieses kleine Örtchen mit einigen wenigen Häusern und einer außergewöhnlichen Telefonzelle.
Am Ortsanfang steht die kleine, schlichte Vitter Ufer Kapelle. 1816 nach Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel errichtet, wurde dieses achteckige Gotteshaus natürlich für die Gottesdienste der lokalen Fischer genutzt. Sie wurde intensiv renoviert und bekam auf Empfehlung des Denkmalschutzes einen Ockeranstrich. Heute ein Streit zwischen Kirche und Dorfbewohner, die gerne eine weiße Kirche hätten.
Es lohnt sich wirklich hier einen kleinen Stopp einzulegen. Danach geht es weiter zum Parkplatz.
Feuersteinfelder
Da wir gerade in der Nähe waren, machten wir noch einen Abstecher zu den Feuersteinfeldern